Die Hälfte ist geschafft, jetzt geht es in die Berge

Da die Luft für den Tag raus ist, fragen wir einfach an der nächsten Kirche mit Schule nach, ob wir für die Nacht hier stehen dürfen. Kein Problem, allerdings stehen wir direkt an der Wasserstelle und somit sind wir nicht allein.

Alle sind sehr zurückhaltend und heute übernimmt mal der männliche Teil des Teams die Völkerverständigung.

Doch keiner traut sich so richtig, alle sind sehr schüchtern. Erst als er anfängt mit dem „Federwurf-Spielzeug“ zu spielen ist das Eis gebrochen. Es wird gespielt, angefasst und die ersten Fragen werden gestellt.

Auf der anderen Seite des Grundstücks fangen junge Leute an zu musizieren. Wir gehen hinüber und alle folgen uns. Es sieht für uns aus wie der örtliche Spielmannszug.

Wir hören ein wenig zu, bis uns einer anspricht, ob er ein Foto mit uns und Beule machen darf. Klar, sind wir ja schon gewohnt und letztendlich will fast jeder der ein Handy hat wieder ein Bild mit uns.

Einer der jungen Männer hat ein Hemd an, dass sieht aus wie ein Fachwerkhaus bei uns zu Hause. Auf Nachfrage erfahren wir, dass er es ganz normal auf dem Markt gekauft hat… Altkleidersammlung?

Im Gegenzug zu den Bildern fragen wir, ob wir ein Video von ihnen aufnehmen dürfen und so bekommen wir eine private Vorführung!

Es ist schon dunkel draußen und trotzdem ist noch viel los vor unserer Tür. Es klopft und ein Mädchen traut sich zu fragen, ob es mal in unser „Haus“ schauen darf. Wir können gar nicht so schnell schauen, wie sich auf einmal Beule mit Besuchern füllt.

Es waren 18 Besucher gleichzeitig und nein, nichts hat danach gefehlt!

Früh am Morgen klopft es auch schon, wir sind es mittlerweile ja nicht anders gewohnt. Es sind schon wieder alle da und man möchte die „Weißen“ draußen sehen. Alle sind super freundlich und ein Mädchen bietet sich sogar an, uns eine Aufladekarte fürs Handy auf dem Markt zu besorgen, ganz ohne Gegenleistung!

Wir wundern uns nur, warum es so lange dauert und stellen erst bei der Abfahrt fest, dass sie insgesamt mindestens 2 Kilometer zu Fuß für uns zurückgelegt hat.

Am Ortsausgang erwartet uns dann auch schon gleich die erste Straßensperre. Ein junger Mann, ohne Uniform aber mit einer verchromten Pumpgun um den Hals, fragt uns, was wir für ihn haben. Der weibliche Teil des Teams erzählt ihm, dass wir vor dem Ort, an der Schule, übernachtet haben, und dass wir doch praktisch jetzt zur Familie gehören. Er lacht nur und auf die Frage ob seine Waffe echt ist, nickt er stolz und winkt uns durch… Ja, an den Anblick von Waffen muss man sich hier einfach gewöhnen, das gehört dazu! Wir empfanden es aber in keiner Weise bedrohlich.

Und täglich grüßt das Murmeltier…

Straßensperren

schöne Landschaft

das Leben eben…

Die Menschen sind nach wie vor unglaublich freundlich und winken selbst aus der Entfernung schon.

Wir nähern uns den Bergen und somit auch der Piste nach Kamerun.

Es geht eine schlechte Teerstraße bergauf

und wir befinden uns nun auf ca. 1700 Höhenmetern.

Uns kommen diverse „Bananentransporter“ entgegen

und wir werden von speziellen Transportern überholt.

Und dann geht es endlich runter von der Teerstraße, rauf auf die Piste und

Hier oben wachsen Eukalyptusbäume…

die erste „echte afrikanische Brücke“ wird gleich noch vor der Nacht überquert

und bei den endlich kühleren Temperaturen gibt es Serviettenknödel zum Abendessen.

Die müssen schließlich auch endlich mal weg!

Die zweite Brücke am nächsten Tag wird erst in Augenschein genommen

und dann lieber umfahren… Die Kuh hatte nichts dagegen und hat uns gleich als Wasserstandsanzeiger gedient.

Immer wieder kommen uns Bananentransporter entgegen,

und wenn die Strecke dann mal etwas holpriger ist, hat man auch was zum Aufsammeln.

Die Piste hält einige Auswaschungen bereit

und so können wir gleich mal die neue Kofferlagerung testen.

Wir genießen die kühlen Temperaturen, die Ruhe und die Aussicht, auch wenn es etwas diesig ist.

Gerade fahren wir noch durch ein Dorf

und hören nach einer Verschränkungsstrecke auf einmal ein lautes Zischen.

Wir verlieren Druckluft von der Motorbremse.Durch die neue Lagerung wurde der Schlauch eingequetscht und durchtrennt. Wir halten am Wegesrand an, trinken erstmal Kaffee

und dann gehen wir das Problem an.

2 hilfsbereite Motofahrer halten gleich an und wollen helfen und als der dritte Helfer auftaucht, sind wir dank Verbinder von Jammal schon fast fertig, was ihn nicht davon abhält selbst noch mal einen Blick auf die Sache zu werfen…

Und die dritte Brücke lässt dann auch nicht mehr lange auf sich warten.

Für die nächste schöne Brücke müssen wir dann auch gleich noch „Maut“ bezahlen, allerdings ist der Preis mal wieder verhandelbar…

Wir sehen ein paar Affen und ein paar „schräge“ Vögel

und nähern uns immer weiter der Grenze,

wobei wir auf dem Weg dem wir folgen laut Navi teilweise schon in Kamerun fahren.

Nach 7 Nächten in Nigeria reisen wir aus und erreichen kurz hinter der Grenze den kamerunischen Gesundheitsposten, der unsere Gelbfieberimpfung im Impfpass kontrolliert.

Die Einreisestempel im Pass und im Carnet de Passage gibt es erst nach weiteren ca. 6 km Piste…

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